Indonesien: Generalstaatsanwalt Veruntreuung von Flüchtlingshilfe vorgeworfen
ips, 13. Januar 2003,Indonesien/Korruption/Flüchtlinge
Bonn, 13. Januar (IPS) – Der indonesische Generalstaatsanwalt Muhammad Abdul Rachman soll fast 17.000 US-Dollar aus einem Hilfsfonds für Flüchtlinge aus Kalimantan zum Kauf eines Privatwagens verwendet haben. Mit diesem Verdacht geht der Korruptionsskandal um die Staatsanwaltschaft in Indonesien in eine weitere Runde.
Wie die in Berlin ansässige Menschenrechtsorganisation ‚Watch Indonesia‘ unter Berufung auf die Zeitung ‚Strait Times‘ meldet, ist die indonesische Polizei am Wochenende mit dem neuen Hinweis an die Öffentlichkeit gegangen.
„Wir vermuten, dass Rachman die fraglichen Gelder auf dem Umweg über zwei Anwälte zum Kauf eines Wagens genutzt hat“, so der mit der Untersuchung betraute Oberst Marsudi Hanafi. Die Generalstaatsanwaltschaft enthielt sich bislang einer Stellungnahme. Man werde die Untersuchungsergebnisse abwarten, hieße es.
Rachman sieht sich zur Zeit einer Reihe von Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. So soll er in seinem Pflichtbericht für staatliche Kommission zur Prüfung der Lebensverhältnisse von Staatsbediensteten (KPKPN) auf die Erwähnung einer Villa in einem Nobelstadtteil der indonesischen Hauptstadt Jakarta und auf Angaben zu einigen Bankkonten verzichtet haben.
Nach Aufdeckung dieser Unregelmäßigkeiten hat die Kommission die Polizei eingeschaltet. Sie fahndet zur Zeit nach der Herkunft von rund 90.000 Dollar auf den Konten des Generalstaatsanwalts. (Ende/IPS/hl/2003)