Wilmar weiter auf Raubbaukurs
Robin Wood-Magazin Nr. 99/4.08, Dez 2008
Der Agrarkonzern Wilmar ist nach eigenen Angaben größter Palmöl-Händler der Welt. Wilmar beliefert Lebensmittel-Multis wie Unilever und Nestlé mit dem begehrten Rohstoff und hat gegenüber ROBIN WOOD eingeräumt, weiter Wald für neue Palmöl-Plantagen vernichten zu wollen.
Ein kurzer Rückblick: ROBIN WOOD war Wilmar am 17. Juli in Brake bei Bremen aufs Dach gestiegen. Die UmweltschützerInnen protestierten gegen den Bau einer riesigen Palmöl-Raffinerie und forderten den Konzern auf, kein Palmöl als Rohstoff einzusetzen. Einen Monat später kam es zu Gesprächen zwischen ROBIN WOOD, einer Vertreterin von Watch Indonesia! und Wilmar. Der Konzern wurde dabei von EU-Chef Erik Rietkerk und dem Manager der Raffinerien von Brake und Rotterdam, Remond van Dorland, vertreten.
Wilmar wird weiter Wald vernichten
Um Platz für neue Ölpalmen-Plantagen zu schaffen, wird Wilmar weitere Tropenwaldgebiete kahl schlagen bzw. in Brand setzen. Der Konzern besitzt Konzessionsrechte – d.h. die Nutzungsrechte – für 570.000 Hektar Land in Indonesien. 200.000 Hektar davon hat Wilmar bereits mit Ölpalmen bepflanzt. Auf den von Wilmar noch nicht kommerziell genutzten 370.000 Hektar auf Sumatra sowie in Zentral- und Westkalimantan befinden sich noch ausgedehnte Primär- und Sekundärwaldflächen, die den Expansionsplänen von Wilmar zum Opfer fallen sollen. Dies ist aus Sicht indonesischer Umweltschutzorganisationen ein Skandal, zumal auch viele Menschen ihren Lebensraum dadurch verlieren würden. Außerdem plant Wilmar, nach Westpapua zu expandieren. Dies wäre eine Bedrohung der letzten noch intakten Wälder Indonesiens. Lokale Gruppen wie Save Our Borneo machen deshalb gegen Wilmar mobil.