Bau der Zellstofffabrik nochmal überdenken!

Banjarmasin, BPost, Donnerstag, den 13. Oktober 2005

Benjarmasin Post logoWahana Lingkungan Hidup (Walhi) Südkalimantan hat die Provinzregierung aufgefordert, die Planung für die neue Zellstofffabrik zu überdenken. Der Bedarf an Holz könne nicht gedeckt werden; außerdem würden Banken und Investoren soziale Standards zu wenig berücksichtigen.

Anlass für die Forderung von Walhi und anderen NGOs ist, dass die endgültige Planung der Fabrik in Kürze bevorsteht. Zusammen mit Walhi Südkalimantan unterzeichneten am Mittwoch, den 12. Oktober, die Community Alliance for Pulp-Paper Advocacy (CAPPA), Yayasan Keadilan Rakyat (YKR), Walhi Zentralkalimantan, Walhi Westkalimantan, Walhi Ostkalimantan und einige andere Umweltgruppen gemeinsam eine entsprechende Presseerklärung.

Aus der Presseerklärung geht hervor, dass in Kalimantan drei Zellstofffabriken gebaut werden sollen: In Südkalimantan wird United Fibre System (UFS), eine Gruppe mit Sitz in Singapur, in Zentralkalimantan wird die Korindo Group und in West- oder Ostkalimantan wird eine Gruppe von Investoren aus Malaysia und Indien jeweils eine Zellstofffabrik bauen. Zur Zeit betreibt nur PT Kiani drei Zellstoffanlagen in Ostkalimantan.

Laut Berry Nahdian Forqan, Direktor von Walhi Südkalimantan, ist die Errichtung einer Zellstofffabrik keine einfache Angelegenheit. Sie erfordert große und langfristige Investitionen und eine entsprechende Infrastruktur, wie z.B. Stromversorgung und Abwasserentsorgung.

Die Erfahrungen zeigten, so Berry Nahdian Forqan, dass der Forstsektor der Hauptverantwortliche für die Zerstörung des tropischen Regenwaldes in Indonesien sei. Die Folge seien soziale und Landrechtskonflikte sowie eine Verschlechterung der Umweltqualität.

„In Südkalimantan, am Cukai-Fluss, steckt man erst in der Planungsphase. Doch in der Bevölkerung sind schon Konflikte ausgebrochen, Streitigkeiten um den Anspruch auf Landbesitz“, sagt er.

Auch aus diesem Grund, meint Berry, seien Pläne, Industrie-Plantagen und den Bau von Zellstofffabriken zu forcieren, völlig unsinnig. „Statt Monokulturen anzulegen, die dem Risiko der globalen wirtschaftlichen Entwicklung ausgesetzt sind, ist es besser, ein vernünftiges System des Gemeinde-(community-based)-Waldmanagements aufzubauen und zu fördern und dann eine Vermarktungsstrategie der Produkte zu entwickeln“, sagt er.

Walhi fordert außerdem gemeinsam mit CAPPA die Regierung auf, die Umwandlung von ehemaligen Holzeinschlags-Konzessionsgebieten in Industrieplantagen zu beenden. Den Plantagenbetreibern sollte die Pflicht auferlegt werden, vorher ihre Konzessionsgebiete richtig zu managen. pwk

übersetzt von Marianne Klute, Watch Indonesia!

s. auch Kampagne gegen die Beteiligung österreichischer Unternehmen und Banken an Zellstoffindustrie in Kalimantan.


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