Update: Kreativer Widerstand gegen geplante Zementvorhaben in Zentraljava geht weiter
Watch Indonesia! – Information und Analyse, 30. Januar 2017
von Yvonne Kunz
Im Dezember 2016 zogen mehrere hundert DemonstrantInnen in einem fünftägigen Demonstrationsmarsch von Rembang (ein Standort einer weiteren geplanten Zementproduktion, hier ist HeidelbergCement nicht beteiligt) nach Semarang, der Provinzhauptstadt Zentraljavas. Anlass war die Forderung, sämtliche Zementvorhaben in dem Gebiet rund um das Kendeng-Gebirge zu stoppen und bereits vergebene Lizenzen zurückzuziehen. Legitimiert wird diese Forderung durch nicht sachgemäß durchgeführte Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung.
Während sich der Gouverneur von Zentraljava, Ganjar Pranowo, mittlerweile gezwungen sah, die Genehmigungen für den Abbau des Gebirges als auch für die Errichtung einer Zementfabrik in Rembang wegen einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Semarang zurückzuziehen, geht der Kampf in Pati, dem Standort, in dem HeidelbergCement involviert ist, weiter.
Der geplante Abbau in Pati betrifft das selbe Gebirge und eine vergleichbare Bevölkerung, die von der Landwirtschaft lebt. Die Gruppe der „Gemeinschaft der um das Kendeng-Gebirge Besorgten“ (Jaringan Masyarakat Peduli Pegunungan Kendeng/JMPPK) ist ein Zusammenschluss an Menschen die an beiden Standorten gegen die Zementvorhaben kämpfen. Um auf diesen Standort weiter aufmerksam zu machen, haben sich hunderte Bauern und Bäuerinnen am 26. Januar erneut zu einer kreativen Protestaktion zusammen gefunden. Um zu visualisieren wie fruchtbar die Region ist und wie dankbar die lokale Bevölkerung für die Gaben der Natur sind, haben sie sich in ihren Reisfeldern versammelt und den Reichtum der Ernte zusammengetragen (siehe Foto).
Gemeinsam sprechen sie bei diesem Anlass auch Gebete. Diese richten sie an den Prozess einer Klage in der letzten Instanz. Denn auch in Pati, wie in Rembang, haben BürgerInnen Klage gegen die erteilten Lizenzen eingereicht. Es wurde vom Obersten Gerichtshof eine Kommission festgelegt, die die Klage prüfen wird.
Die „Gemeinschaft der um das Kendeng-Gebirge Besorgten“ (JMPPK) hat zu den Protesten eine Pressemitteilung veröffentlicht. Diese kann auf indonesischer Sprache hier gelesen werden.