Osttimor: Behinderungen von Beobachtern nach der Wahl
KNA, 31. August 1999
Dili, 31.8.99 (KNA) Mehrere Gruppen von Wahlbeobachtern auf Ost-Timor sind nach dem weitgehend friedlich verlaufenen Urnengang über den künftigen Status des 1975 von Indonesien annektierten Ost-Timors behindert worden. Als die Teams von Nichtregierungsorganisationen, zu denen auch Deutsche gehörten, aus Aileu, Ermera und Oekussi nach Dili zurückkehren wollten, habe es viele Schwierigkeiten mit pro-indonesischen Milizen gegeben, teilten deutsche Teilnehmer am Dienstag in Dili mit. In Ermera seien Beobachter eingekesselt worden, auf dem Weg von Oekussi nach Dili habe es Straßensperren gegeben. Erst mit Eskorten von indonesischer Polizei oder UN-Kräften hätten alle Beobachter Dili erreicht. – Am Montag war ein einheimischer UN-Mitarbeiter ermordet worden. Berichte über die Ermordung von weiteren UN-Wahlbeobachtern wurden bis Dienstagabend (Ortszeit) nicht bestätigt.
Insgesamt verschärfe sich die Sicherheitssituation auf Ost-Timor weiter. Nach Angaben von Menschenrechtsvertretern setzten dabei Angehörige der Mahadomi-Miliz im Ort Manatuto einen katholischen Priester fest. Das Auto des Geistlichen sei gestohlen worden. – Der «Internationalen Föderation für Ost-Timor» gehören 115 Beobachter an, die von Nichtregierungsorganisationen und Hilfswerken unterstützt werden. Den Einsatz der neun deutschen Teilnehmer unterstützen die Hilfswerke missio und Misereor, das Diakonische Werk und die Menschenrechtsorganisation Watch Indonesia.
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