Indigene Gemeinschaft Sedulur Sikep und ihr Kampf gegen HeidelbergCement mit Menschenrechtspreis geehrt
Pressemitteilung, 17. Dezember 2018
Indonesien: Die Gemeinschaft der „Freundlich Gesinnten“ erhält für ihre Bemühungen um den Schutz der Umwelt den renommierten Yap Thiam Hien Award. Die Sedulur Sikep kämpfen gegen die drohende Landnahme und Umweltzerstörung durch die Zementindustrie, u.a. auch die deutsche HeidelbergCement AG.
Gunarti, dreifache Mutter, Bäuerin und Umweltaktivistin hatte im vergangenen Jahr in Deutschland zahlreiche Menschen mit ihrer Authentizität und ihrem energischen Eintreten für die Umwelt begeistert. Ihre Heimatregion, das Kendeng-Gebirge in Java, Indonesien, ist bedroht von den Plänen der Zementindustrie. Deswegen war Gunarti bis nach Deutschland gereist, wo sie unter anderem auf der Aktionärsversammlung von HeidelbergCement sprach. Sie hat den Menschen in Deutschland von den überlebenswichtigen Wasserquellen im Kendeng-Gebirge, vom Leben in den Dörfern und vom Kampf ihrer indigenen Öko-Gemeinschaft, Sedulur Sikep („die freundlich Gesinnten“, auch Samin genannt), erzählt.
Nun sind die Sedulur Sikep (Samin) mit dem renommiertesten Menschenrechtspreis Indonesiens ausgezeichnet worden, dem Yap Thiam Hien Award. Sie teilen sich den Preis mit der Umweltaktivistin Eva Bande. „Sie haben einen großen Beitrag dafür geleistet, die Umwelt zu schützen. Sie werden geehrt, weil sie mithelfen, Mutter Erde zu erhalten“, begründete Jurymitglied Yosep Stanley die Entscheidung bei der Preisverleihung am 12. Dezember in Jakarta.
Seit mehr als zehn Jahren verteidigen die Sedulur Sikep als Teil der Bürgerinitiative JM-PPK ihr fruchtbares Land gegen die Profitgier von Zementkonzernen. Denn obwohl es schon jetzt in Indonesien Überkapazitäten gibt, sollen immer mehr Zementwerke gebaut werden. Auch Indocement, im Mehrheitsbesitz von HeidelbergCement, plant am Kendeng-Gebirge ein neues Zementwerk.
Die Sedulur Sikep/JM-PPK kämpfen konsequent gewaltfrei. Mit Fußmärschen über Hunderte von Kilometern, mit Gerichtsprozessen und mit dem öffentlichen Einzementieren ihrer Füße. Diese Protestform wurde von Unterstützer*innen in Heidelberg in diesem und im letzten Jahr vor der Aktionärsversammlung von HeidelbergCement aufgegriffen. Das Ziel war, die Öffentlichkeit auf die dramatischen Folgen der Zementproduktion aufmerksam zu machen. Daraufhin berichteten zahlreiche Medien über das Thema:
https://www.asienhaus.de/archiv/soai/user_upload/Presseschau_Roadshow_Samin_vs.pdfZuletzt war das Kendeng-Gebirge auch Schauplatz in der ZDFDokureihe Planet e
https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-zement—derheimliche-klimakiller-100.htmlWir beglückwünschen unsere Freunde vom Kendeng-Gebirge zur Ehrung mit dem Yap Thiam Hien Award! Wir werden weiter mit euch für den Erhalt der Umwelt und gegen ihre Zerstörung durch Profitgier kämpfen. Salam Kendeng! Lestari!
Solidaritätsbündnis Save Kendeng