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Offener Brief: Tote in Indonesien – die Bundesregierung schweigt

PERHIMPUNAN PELAJAR INDONESIA DI JERMAN VEREINIGUNG INDONESISCHER STUDENTEN IN DEUTSCHLAND e.V INDONESIAN STUDENTS UNION IN GERMANY P E N G U R U S P U S A T H A U P T V O R S T A N D< Sekretariat c/o Deddy Priadi Hufeland Str 16/Zi. 226 30453 Hannover Tel/Fax +49-511-921 54 26 Außenminister Dr. K. Kinkel Auswärtiges Amt Adenauer Allee 99-103 53113 Bonn

Frankfurt 13. Mai 1998

OFFENER BRIEF

Sehr geehrter Dr. Kinkel, PPIWie die Nachrichtensendungen im Fernsehen und in den gedruckten Medien ausführlich berichteten, gab es gestern bei einer Demonstration von 5-10.000 StudentInnen der Trisakti-Universität in Jakarta erneut massivste Menschenrechtsverletzungen durch den indonesischen Sicherheitsapparat. Ohne erkennbaren Grund hatten Soldaten mit scharfer Munition auf 500 TeilnehmerInnen der sich bereits auflösenden Demonstration geschossen und dabei 21 Personen schwer verletzt – davon 6 Personen tödlich – darunter auch einen jugendlichen Passanten. Danach wurde die Universität, in die sich die meisten der StudentInnen wieder zurückgezogen hatten, gestürmt.. Dabei richteten die Sicherheitskräfte über mehrere Stunden ein Blutbad an. Mit den bis heute Vormittag Verstorbenen sind insgesamt 15 Todesopfer zu beklagen. Diese schrecklichen Ereignisse wurden in Jakarta von Hendardi, Direktor des Indonesischen Rechtshilfe- und Menschenrechtsverbandes PBHI, als absichtliche und willkürliche Morde und als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Wir, die PPI und die mitunterzeichnenden Gruppen schließen uns dieser Verurteilung an.

Dies geschah unweit der Innenstadt von Jakarta und vor den Augen der Weltpresse. Wir sind verwundert und befremdet darüber, daß die Bundesregierung wie bisher die Menschenrechtsverletzungen in Indonesien durch ihr Schweigen duldet. Dies ist ein falsches Signal. Es kann und wird von der indonesische Regierung als Unterstützung gewertet.

Daher fordern wir die Regierung der BRD auf,

    die indonesische Regierung wegen den Morden an der Trisakti-Universität deutlich zu verurteilen.

  • bei der indonesischen Regierung auf Einstellung des Schießbefehls zu bestehen
  • jegliche Unterstützung der Regierung Suharto an die Einhaltung der Menschrechte zu binden
  • bei der indonesischen Regierung darauf zu drängen, daß das Recht auf Demonstrations- und Versammlungsfreiheit gesichert wird.

Mit freundlichen Grüßen PERHIMPUNAN PELAJAR INDONESIA DI JERMAN VEREINIGUNG INDONESISCHER STUDENTEN IN DEUTSCHLAND e.V INDONESIAN STUDENTS UNION IN GERMANY UnterstützerInnen: Helgard Wagner i.A. von IMBAS Esther Hoffmann. i.A. von Watch Indonesia!


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