„Die Mühen der Ebene“
Hintergrundberichte / Friedrich-Ebert-Stiftung, Juni 2008
Konferenz zu zehn Jahren Demokratisierung in Indonesien
Anett Keller
„Demokratie ohne Demokraten?“ – so lautet der Titel eines kürzlich von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Jakarta herausgegebenen Buches mit Artikeln des indonesischen Politikwissenschaftlers Fadjroel Rahman. Der Titel wurde gewählt in Erinnerung an die deutsche Geschichte und die Zeit der Weimarer Republik, die auf dem Papier der Verfassung eine blühende Demokratie war. Doch zu wenige verteidigteNn ihre Errungenschaften, was danach kam ist als die dunkelste Episode der deutschen Geschichte bekannt – die Zeit der Herrschaft der Nationalsozialisten. „Demokratie ohne Demokraten“ – das kann auch als Aufforderung an Indonesien verstanden werden, aus der Geschichte zu lernen. Indonesiens Demokratisierungsprozess ist zweifellos ein großer Erfolg – umso mehr, wenn man auf die Entwicklung der Nachbarstaaten in den letzten zehn Jahren schaut. Doch zehn Jahre nach dem Sturz von Suharto sind heute viele Vertreter der Demokratiebewegung enttäuscht. Angesichts der Tatsache, dass vielerorts die alten Eliten noch oder wieder Schlüsselstellen in Politik und Wirtschaft besetzen, und angesichts der wachsenden Armut im Land haben viele – zu viele – Indonesier das Gefühl, die Demokratie habe ihnen nichts gebracht. Die Friedrich-Ebert-Stiftung und Watch Indonesia! hatten namhafte indonesische Studentenaktivisten, Politiker, Menschenrechtler und Wissenschaftler nach Berlin eingeladen, wo sie gemeinsam mit deutschen Indonesien-Experten Bilanz zogen über die Entwicklung der dritt-größten Demokratie der Welt. Was wollte die Demokratiebewegung 1998, was ist davon realisiert worden und wo gibt es Defizite? – so lautete die Ausgangsfrage der zweitägigen Zusammenkunft. lesen Sie hier den vollständigen Bericht (135 KB)