Indonesien – Inselmosaik zwischen den Ozeanen

icon_audioBR Bayern2, radioWissen, 30. September 2010

von Jenny von Sperber

BR2_RadiowissenBali und Lombok – das sagt den Meisten etwas. Tsunami leider auch. Und Nasi Goreng sowieso. Aber was ist noch bekannt über diesen größten Inselstaat der Welt? Indonesien ist schwer zu fassen. Kein Wunder: Schließlich gibt es neben Bali und Lombok noch über 17.000 weitere Inseln, und alle sind unterschiedlich: Auch die Menschen im Westen auf Java sehen vollkommen anders aus als die sehr dunkelhäutigen Menschen auf Papua, mehr als 3.000 Kilometer weiter östlich. Einige Indonesier leben im Urwald als Jäger und Sammler, andere in prachtvollen Residenzen der Millionenmetropole Jakarta.

Über 300 verschiedene Sprachen – nicht Dialekte! – werden in Indonesien gesprochen. Indonesien ist das Land in dem die meisten Muslime dieser Welt leben, aber auch Christen, Hindus und Buddhisten sind hier zu Hause. Wie kann ein solches Mosaik aus Hunderten von Völkern und tausender Inseln zwischen dem Indischen Ozean und dem Pazifik überhaut ein Staat sein? Radiowissen versucht zu ergründen, was dieses riesige Mosaik zusammenhält.

Indonesien ist ein wahrer ‚Flickenteppich‘: Der größte Inselstaat der Welt erstreckt sich von Sumatra im Westen bis Irian Jaya im Osten – über 5.100 Kilometer und drei Zeitzonen. Es gibt traumhafte Strände wie den Kuta Beach auf Bali und vom Smog geplagte Metropolen wie die Hauptstadt Jakarta.

Indonesien hat fast 250 Millionen Einwohner – ein Vielvölker- und Vielreligionen-Staat, mit allen integrativen Schwierigkeiten. Allein 130 Millionen Menschen leben auf Java, der am dichtesten besiedelten Insel der Welt. Dagegen kommen im östlichen Irian Jaya nur sieben Menschen auf einen Quadratkilometer. Mehr als 30 größere ethnische Gruppen siedeln auf etwa 6.000 der 17.508 offiziell gezählten Inseln. Das bunte Völkergemisch aus Javanesen, Sudanesen, Batak, Balinesen und vielen anderen Gruppen hängt allen großen Weltreligionen an: Fast 90 Prozent der Indonesier bekennen sich zum Islam, aber auch die christlichen Konfessionen, Buddhisten, Juden und Hindus beanspruchen ihren Platz in der Gesellschaft.

Reich aus Meer und Inseln

Das Staatsmotto „Vielfalt in Einheit“ erscheint angesichts der großen Aufgaben wie Integration, Gleichberechtigung und Korruptionsbekämpfung manchmal nicht mehr zu sein als ein frommer Wunsch. Doch zugleich gibt es viel guten Willen, die Konflikte zu bewältigen. Und von der Freundlichkeit und dem Optimismus der Indonesier hat bisher noch jeder Reisende berichtet. <>

icon_audioDie gesamte Sendung (Interview mit Alex Flor) können Sie hier anhören (mp3, 21 MB).

Das Manuskript der Sendung können Sie hier lesen (PDF, 65 kB).


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