Indonesien-Information Nr. 1, 1997 (Soziales)

Es gibt nicht nur Superreiche: Indonesien ist reich an Armen

Das Einkommen von 167 Millionen IndonesierInnen liegt unter dem Mindestlohn.

Didin S. Damanhuri, Consultant am Institute for Development of Economics and Finance (INDEF) widersprach der Meinung, wonach die Einkommensverteilung ausgeglichener geworden sei. Den von ihm vorgelegten Zahlen ist folgendes zu entnehmen:

- 200 Konglomerate erwirtschaften 58 % des indonesischen Bruttosozialproduktes (BSP).

- Der Konzentrationsprozeß der Wirtschaft sei atemberaubend, sagte Didin: 1980 lag die Vergleichszahl bei 20 % des BSP, 1990 bei 35 % des BSP und 1993 bereits bei 58 % des BSP.

- Der Vermögenswert der 161 größten Konglomerate betrug im Jahre 1993 300 Billionen Rupiah (ca. DM 200 Mrd.) oder 75,8 % des Inlandsvermögens.

- Die restlichen 24,2 % teilen sich 188 staatliche Firmen, 33,4 Millionen Kleingewerbetreibende, 25,5 Millionen Genossenschaftsmitglieder und 60 Millionen im informellen Sektor Arbeitende.

Das heißt, nach den Zahlen von 1993 bestreiten - wenn man die Familienangehörigen mit einberechnet - 93 % der IndonesierInnen 42 % des nationalen Umsatzes. Sie besitzen 24,2 % des nationalen Vermögens.

Nach Didin S. Damanhuri verteilt sich das monatliche Einkommen wie folgt: 3 Millionen Menschen (1,6 %) verdienen 3,7 mio Rupiah (ca. DM 2.500,-) oder mehr, 20 Millionen (10,5 %) verdienen 277.000 Rupiah (ca. DM 185,-), 140 Millionen (73,6 %) verdienen 70.000 Rupiah (ca. DM 47,-) bzw. 2.692 Rupiah (DM 1,80) pro Tag und 27 Millionen (14,3 %) verdienen 35.000 Rupiah (ca. DM 24,-) bzw. 1.346 Rupiah (DM 0,90) pro Tag.

Auf Grundlage des Regierungserlasses, wonach der Mindestlohn pro Tag 3.000 Rupiah (ca. DM 2,00) betragen soll, bedeutet das, daß ca. 167 Millionen Menschen - 88 % der Gesamtbevölkerung - unter dem Mindestlohn verdienen.

/Media Indonesia, 10.1.97/

 
 
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