Indonesien-Information Nr. 1, 1997 (Umwelt)

NGOs aus Kalimantan beklagen sich über Bergbau

Die indigene Bevölkerung in Kalimantan hat die Nationale Menschenrechtskommission KOMNAS HAM aufgefordert, ihnen dabei behilflich zu sein, Ausgleichszahlungen für Grund und Boden zu erhalten, der ihnen für Bergbauprojekte genommen wurde. Des weiteren beschwerten sie sich über die zunehmende Umweltverschmutzung. Bei ihrem Treffen mit den KOMNAS HAM-Mitgliedern Koesparmono Irsan und Mohamad Salim wurden sie von in Jakarta ansässigen Umweltaktivisten begleitet.

Ihre Beschwerden richteten sich vor allem gegen die australisch-indonesischen Joint Venture-Firmen PT Indo Muro Kencana in Zentralkalimantan, PT Kelian Equatorial Mining und PT Kaltim Prima Coal in Ostkalimantan sowie PT Adaro Indonesia in Südkalimantan. "Diese vier großen Bergbaugesellschaften haben unsere ureigensten Rechte verletzt, indem sie unser Land genommen haben, ohne angemessene Entschädigung zu zahlen und indem sie uns damit die Quelle unseres Lebensunterhaltes genommen haben", erklärten sie in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Sie verändern unsere Kultur und schüchtern die Menschen ein, die standhaft für ihre Rechte kämpfen. Die Firma PT Kaltim Prima Coal kontrolliert seit 1989 790.000 Hektar Land ohne je einen Ausgleich dafür bezahlt zu haben", so Amsyah, Vertreter des Dorfes Sanggata in Ostkalimantan. Syamsuri von Hulu Sungai Utara in Südkalimantan beschwert sich darüber, daß die Kohlenbergbaufirma PT Adaro Indonesia die Menschen ohne angemessene Entschädigung umgesiedelt hat und die Flüsse verschmutzt, die von der einheimischen Bevölkerung benutzt werden. Außerdem ruiniert der Schlamm, der beim Abbau entsteht, die Reisfelder der Dorfbewohner. Die Delegation forderte, die Menschenrechtskommision solle die Firmen darauf drängen, den Konflikt mit der Bevölkerung vor Ort friedlich zu klären und nicht etwa Sicherheitskräfte hinzuzuziehen. Die Vertreter von KOMNAS HAM versprachen, sich der Beschwerden anzunehmen. /Jakarta Post, 30.1.97/ <>