Indonesien-Information, Nr. 2/1995 (Kurzmeldungen)

Muchtar Pakpahan, Generalsekretär der nicht anerkannten Gewerkschaft SBSI, der erst im November zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, muß nach dem Urteil in zweiter Instanz noch ein Jahr länger sitzen. Auch die Haftstrafe für Amosi Telaumbanua, Vertreter der Gewerkschaft in Medan, wurde in der Berufungsverhandlung erhöht - von 15 Monaten auf drei Jahre /VOA, 30.1.95/. Immerhin erhält Muchtar Pakpahan, der gesundheitlich schwer angeschlagen ist, nun ärztliche Betreuung /ai, 30.1.95/. Der ebenfalls festgenommene Jannas Hutahaen ist wieder auf freiem Fuß, die Anklage gegen ihn wurde fallengelassen.

Außer Gefängnisstrafen für Arbeitervertreter will die Regierung auch die Mindestlöhne erhöhen. Auf Anordnung des Präsidenten soll der Mindestlohn ab 1.4.1995 immerhin 108 % des Existenzminimums betragen /Republika, 11.1.95/. Firmen, die begründete Bedenken haben, die neuen Löhne nicht zahlen zu können, wurden aufgerufen, sich beim Arbeitsministerium melden. Die Regierung hat zugesagt, eine Einzelfallprüfung durchzuführen, und in Härtefällen den Unternehmen zu helfen /Bisnis Indonesia, 18.1.95/. <>