Der indonesische Tourismusmanager zeigte sich wenig begeistert,
als die Umweltorganisation Robin Wood seinem Land auf der Internationalen
Tourismus Börse (ITB) den Umweltteufel verlieh. Die Waldschützer
werfen Indonesien vor, Tropenbäume für die Papierproduktion zu
roden und empfehlen Berlinern, Recyclingprodukte zu verwenden. Menschenrechtsorganisationen
warnten dagegen vor den Toren der Messe vor einem "Urlaub in Terrorstaaten",
zu denen sie neben Indien, Sri Lanka, Mexiko, Malaysia auch Indonesien
zählen. In diesen Ländern würden zu Unrecht Menschen inhaftiert,
werde gefoltert sowie Volksgruppen diskriminiert und verfolgt. Eine "Nationale
Befreiungsfront Kurdistan" rief zum Urlaubsboykott von Türkei und
Kurdistan auf, weil dort täglich 35 bis 40 Menschen durch staatliche
Gewalt ihr Leben ließen. Politurlauber Eberhard Diepgen - auf China-Reisen
im Verdrängen von Menschenrechtsfragen durchtrainiert - betonte bei
seinem Messe-Rundgang, die Stadt zeige sich mit der Tourismus-Börse
einmal mehr als weltoffener Gastgeber. Von allem ungestört, begaben
sich am Wochenende über 50.000 Besucher auf den Trip unterm Funkturm.
diak.
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