Das Militärgericht in Surabaya verhängte im August Haftstrafen
zwischen 18 Monaten und dreieinhalb Jahren gegen 13 Marinesoldaten, die
im Mai 2007 vier Dorfbewohner in Alas Tlogo, Bezirk Pasuruan, Ostjava erschossen
und acht weitere Personen verwundet hatten. Vorausgegangen war ein langjähriger
Streit um Landrechte zwischen den Dorfbewohnern und der Marine (s. Suara
2/07). Ca. 300 Dorfbewohner hatten sich versammelt, um gegen die Räumung
ihrer Felder und die Vernichtung ihrer Ernte zu protestieren. Die Marinesoldaten
eröffneten daraufhin das Feuer. Da sich unter den Toten auch eine
schwangere Frau sowie die Mutter eines Vierjährigen, die in ihrer
Küche gesessen hatte, befanden, kamen Zweifel an der Richtigkeit der
üblichen Rechtfertigungen auf, denen zufolge die Soldaten nur
Warnschüsse abgegeben hätten und die bedauernswerten Toten von
Querschlägern getroffen wurden.
Der Vorsitzende Richter Lt. Col. Yan Akhmad Mulyana wertete die Schüsse
der Marinesoldaten ungeschminkt als ein Verbrechen. Das Gericht unterschied
zwischen den individuellen Tatbeteiligungen der 13 Angeklagten und erließ
entsprechend unterschiedliche Urteile über jeden Einzelnen. Alle 13
wurden unehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen. Die Verurteilten
kündigten an in Berufung zu gehen. <>
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