Indonesien Information Nr. 3/1999 (Aceh)
Besorgt über die tragischen Ereignisse in ihrer Heimat gründeten in Deutschland lebende Acehnesen am 18. April 1999 in Göttingen den Verein AchSo - Aceh Solidarity in Europe.
Die Gründung des Vereins basiert auf der Überzeugung, daß · ein menschenwürdiges Leben zu haben das Recht eines jedes Menschen ist und jeder für die Menschlichkeit der Bevölkerung in seinem eigenen Land sowie in allen Ländern der Welt verantwortlich ist · die junge Generation die Verantwortung für die Religion, für das Land und das Volk trägt · die Bruderschaft aller Menschen auf Wahrheit und Gerechtigkeit basiert.
Zweck und Zielsetzung des Vereins ist es, · eine bessere Verständigung unter den Acehnesen in Europa zu fördern · Kontakte unter uns selbst zu pflegen- die Solidarität der Acehnesen in Europa anzustreben · die Entwicklung der menschlichen Tatkraft zu unterstützen · die Kunst und Kultur Acehs in Europa vorzustellen · sich zu bemühen, möglichst eine Lösung des Problems bzw. des Konfliktes in Aceh zu finden · sich über Verstöße gegen die Menschenrechte in Aceh zu informieren und diese Information weiterzutragen an die Gesellschaft hier in Europa, · die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, die dieselben Zielvorstellungen haben, zu suchen · sich über die Umwelt in Aceh so wie ihre Schäden zu informieren und zu versuchen, geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltsituation zu ergreifen und eine Zusammenarbeit auf europäischer bzw. internationaler Ebene zu gestalten · den Studenten im Heimatland das Bildungssystem in Deutschland bzw. in Europa zu vermitteln · soziale Aktionen und kulturelle Veranstaltungen zu Aceh in Europa bzw. im Ausland zu organisieren
In der kurzen Zeit seit der Gründung im April gelang es AchSo bereits ein gut funktionierendes Netzwerk mit anderen Organisationen in Deutschland zu schaffen. Zusammen mit 8 weiteren indonesischen bzw. deutsch-indonesischen Or-ganisationen wurden in Berlin zwei gut besuchte Veranstaltungen zur aktuellen Menschenrechtslage in Aceh veranstal-tet. Am Freitag, den 16.07.1999 fand an der TU Berlin ein Infoabend mit den Muhammad Sabri (TU Hamburg), der über "Die Geschichte Acehs" referierte, und Heru P. Hidayat (Humboldt-Universität Berlin) mit einem Vortrag über "Ver-stöße gegen Menschenrechte in Aceh während und nach der DOM-Periode" statt. Diese Veranstaltung wurde von der indonesischen Studentenvereinigung PPI-Berlin unterstützt. Den einführenden Eröffnungsvortrag hielt Robert Priyanto von API-Berlin. Am Dienstag, den 10.08.1999 war Otto Syamsuddin Ishak von der NGO Cordova zu Gast auf einer Vortragsveran-staltung, die u.a. von Watch Indonesia! gefördert wurde. Otto Syamsuddin ist einer der bekanntesten NGO-Aktivisten in Aceh. Er berichtete über die jüngsten Entwicklungen in seiner Heimat sowie über den Erfolg seines gerade abgeschlos-senen Besuches bei der UN-Menschenrechtskommission in Genf. In Kürze geplant ist eine Ausstellung achenesischer Kunst und Kultur in Köln. Ziel dieser Ausstellung ist es, Aceh in all seinen Aspekten wie Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Kultur und Politik der internationalen Öffentlichkeit vor-zustellen. Es werden zahlreiche Materialien wie Fotos, Bücher, Daten, Filme, handwerkliche Arbeiten, Andenken u.a. präsentiert werden. Auch kulinarische Spezialitäten aus Aceh bzw. Indonesien sollen angeboten werden. Höhepunkt des Programms wird ein acehnesischer Abend mit Musik und Tänzen, der auf keinen Fall verpaßt werden sollte. Dringendstes Anliegen von AchSo ist aber der Appell an die Republik Indonesien, umgehend ein Treffen mit Vertre-tern aller am Konflikt beteiligten Seiten in Aceh zu vereinbaren. Um eine gemeinsame friedliche Lösung dieses Kon-flikts zu finden und noch mehr Blutvergießen zu vermeiden, ist eine Verständigung auf diesem Wege dringend notwendig.
Kontakt: AchSo e-mail: ach-so@gmx.de
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