Der erste BSE-Fall: Bencana Sapi Edan
Babs babbelt von Bumbum Boris. Bumbum Boris sieht blass aus. Er redet nur blablabla und beichtet schließlich nach langem Zögern, dass das Baby ein Produkt seiner bilateralen Beziehung mit der begehrten Black-Beauty aus Moskow ist. Die Bild-Zeitung, deren Paparazzis gerne herum schnüffeln, berichtet am 13.02.2001 stolz, dass sie weiß, wo die Befruchtung des gebastelten Bambino stattgefunden hat: In der Besenkammer. Ach, du heiliger Bimbam! Was treibt der blonde Bengel, der seine Bälle so hart in den Rasenbelag schlug, dass britische Blätter sein Spiel als "Blitzkrieg" bezeichneten? Bumbum Boris schlug damals gerade mit seiner einhändigen Backhand Big-Points. Und durch diese wurde er schließlich zum Superbonzen. Aber jetzt können die beiden Black Beauties Bumbum Boris bettelarm machen, bilanziert die Bild-Zeitung. "Sabrinas neuer Busen Freund ist für Boris", schreibt sie am 16.02.2001. Als Bursche rannte er hinter dem Ball her, als Bonze jagt er Busen.
Bumbum Boris' Geschichte ist noch nicht zu Ende, da mescaleroiert der Buback-Boy den ehemaligen Bombenlegersympathisanten. Es ist für Jürgen gar nicht so einfach, wieder Tritt zu fassen, da die Rück-Tritt-Forderungen sehr bissig sind. Ein durch Spontis verprügelter Bulle bibbert vor dem bubenhaft aussehenden Bundesaußenminister. War Joschi ein Hausbesetzer? Oder war Joschka ein Friedensbruchsverbrecher? Mit gaunerhaften Bonzen verwickelt und durch braune Propaganda bei der Landtagswahl an die Macht gekommen, verblüfft der Boss von Hessen die Öffentlichkeit. Dieser plant nämlich einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss gegen den bösartigen Bundesaußenminister. Dabei hatte der bösartige Außenminister doch bereits als Turnschuhminister die Gelegenheit gegeben, seine Vergangenheit zu beschnüffeln. Und es ist auch egal, ob es sich um Vergangenheitsbewältigung oder Vergangenheitsvergewaltigung handelt.
Es ist zu bedauern, dass sich die CDU-Chefin an der Vergangenheitsvergewaltigung des Außenministers beteiligte. Denn ihre eigene Vergangenheit als SED-Jugendorganisations-mitglied ließ die Merkel rasch zum Ferkel und dann zu Rindfleisch werden, so ein CSU Politiker im Februar 1995. "Deutsches Rindfleisch muss an einem Gütesiegel zu erkennen sein" kündigte der damalige Bundesgesundheitsminister Seehofer an. Na Logo: "Made in Germoney". 65 Prozent aller Läden in Bayern führen das bayrische Gütesiegel. Bayuwarisch sein bedeutet so zu grasen wie das Rind auf der Weide. Dieses Qualitätszeichen soll garantieren, dass nur heimisches Rindfleisch verkauft wird. Demnach: Nieder mit den angelsächsischen Rindern und hoch mit dem angelfreudigen Suharto.
Und selbst den Vater der Wiedervereinigung hat die BSE (Betrügerischer Spenden Eklat) Seuche befallen. Aufgrund des Rinderwahnsinns rollten die Köpfe von zwei BSE Ministern des Bundes und einer BSE Ministerin aus Bayern. Am schlimmsten erwischte es jedoch Herrn Bodo Jeschke, den Geschäftsführer des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg. "In tiefer Trauer und Betroffenheit mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Herr Diplom-Landwirt B. Jeschke, Geschäftsführer der RBB GmbH am 26.01.01 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren verstorben ist.", so lautet eine Anzeige im Potsdamer Stadtkurier - Märkische Allgemeine vom 31.1.01. Herr Jeschke hätte seit mehr als 30 Jahren außerordentlich in der Tierzucht des Bezirkes Potsdam und des Landes Brandenburg gearbeitet. Sein Name sei eng mit dem Aufbau und der positiven Entwicklung des Rinderzuchtverbandes Berlin - Brandenburg eG, der RBB Rinderproduktion und der Erzeugergemeinschaft "Brandenburger Qualitätsrind" verbunden.
Inwiefern sein Tod durch die BSE-Krise verursacht worden ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Herr Bodo Jeschke bis zu seinem Tod immer gesund und munter war und erst mit der Verschlechterung des Rindfleisches auch seine Gesundheit abnahm. 20 Jahre hatte er offensichtlich keine Probleme mit sozialistischen Rindern, aber mit Bonzenrindern aus der kapitalistischen Bundesrepublik Doitzlaaan konnte er nur 10 Jahre überleben. Wahrscheinlich sahen die Bonzenrinder in Herrn Bodo J. den Klassenfeind.
"Bencana Sapi Edan", auch die verrückte Rinder-katastrophe genannt, verunsichert die Nation. Millionen von Bundesbürgern haben Angst um ihre Zukunft, zumal der Rinderwahnsinn die Gesundheit erst viel viel später angreift. Was muss es uns kümmern, dass das Rentenniveau über oder unter 67 Prozent liegt, wenn sich die zukünftigen Rentner später eh wie die verrückten Rinder aufführen? Was nützt uns die zusätzliche Altersversorgung, wenn das Schicksal der zukünftigen Rentnerinnen und Rentner eh wie das Feld des geCreuzigten Jakob aussehen wird? Nur ein BSE freies Doitzlaan kann die Zukunft der Rentner gewissenhaft sichern.
Der zweite BSE-Fall: Bekriegtes Schwein Explodiert
120.000 Angel-Sächsische Rinder aus Großbritannien und Irland bedrohen Deutschland im April 1994. Zur gleichen Zeit ist auch General Suharto, der Angel-Freund Helmut Kohls, von BSE wahnsinnig geworden. Denn während der Hannover-Messe bellte der Oppositionelle Bintang Pamungkas sehr bissig. BSE bzw. "Bintang Sintingkan Eyang" (Bintang macht Opa Suharto wahnsinnig) hieß damals der Schlagruf.
Nach dem javanischen Kalender befinden wir uns im "Bayu Jahr" (Bayu = einer der hinduistischen Götter, verantwortlich für Wind und Sturm). Und ausgerechnet jetzt, wo Bush den Bill ablöste und noch bessere Waffen als den Black Eagle Bomber bastelt, greift die BSE Seuche Indonesien noch ein zweites Mal an.
Fromme Indonesier bekämpfen Bars und Bordelle. Bombenexplosionen zeigen ihre barbarische Zerstörungskraft. Man versucht den Präsidenten A. Wahid aufgrund seiner millionenschweren Finanzskandale Buloggate und Bruneigate aus seinem Amt zu verjagen. Und zuletzt meldet man noch den schlimmsten aller Vorfälle. BSE - alias Bekriegtes Schwein Explodiert.
Anfang des Bayu-Jahres meldete die MUI (Majelis Ulama Indonesia, die Indonesische Islamische Gelehrtenkammer), dass Vetsin (Geschmacksverstärker) für Muslime "haram" (verboten) sein müsse, da Vetsin nämlich Babi (Schwein) enthielte. Vetsin ist Monosodiumglutamat und wird erst seit 1969 auf Java vertrieben und von einer Bonsai-Nation-Firma aus dem Land der aufgehenden Sonne unter dem Markennamen Ajinomoto produziert /Satunet.com, 06.01.2001; Jawa Pos, 09.01.2001/. Sehr rasch manövriert sich das in Verdacht geratene Monosodiumglutamat in monotone Gluthitze. Durch die Vetsin-Debatte beflügelt meldete sich auch die "Front Pembela Islam" (FPI, Front zum Schutz des Islams) zu Wort. Entweder müsste Ajinomoto sofort schließen oder das Verbrennen der Firma in Kauf nehmen /Bangsakucom, 6.1.2001/. Dieser "Entweder - Oder Blitzschlag" seitens der FPI klingt bluthungrig und vernebelt jede Möglichkeit der Klärung.
Verheerender als die Bombenexplosion wirkt sich die Schweinerei um das Vetsin aus. Millionen von Indonesiern sind vom Schweinewahnsinn infiziert. Wahid, der ja nicht nur Präsident, sondern auch islamischer Gelehrter ist, bemüht sich, die Frommen zu besänftigen. Laut ihm ist das Vetsin nun doch "halal" (erlaubt) /Suara Merdeka, 10.01.01/.
Wer hat denn nun Recht? Die Bevölkerung von Süd-Sulawesi zweifelt an Wahid und glaubt der MUI mehr als dem Präsidenten /Berpolitik, 10.01.200/. Dies ist nicht verwunderlich, schließlich sind die Süd-Sulawesier als Anhänger BJ Habibies bekannt. (Anmerkung: CNN nannte den dritten indonesischen Präsidenten BiJei, was in Indonesien großes Gelächter hervorrief - heißt doch "biji" Eier.) Ganz vergessen war, dass die 1975 gegründete Kammer der islamischen Gelehrten, MUI, stets ein Helfer und treuer Bediensteter Suhartos gewesen ist. Unser Gedächtnis hat Bonsai-Beine und meistens haben wir doch nur Birne im Kopf. Deshalb können wir uns nicht erinnern, dass es die MUI war, die Nudeln und Milchprodukte von Suhartos engstem Geschäftsfreund B.L. Soei Liong als "halal" ausgab. Und das obwohl im Jahre 1988 fromme Muslime gegen genau diese Produkte vorgingen, da sie angeblich Schwein enthalten sollten. Geldscheine oder Schweine - das war für die MUI die Frage. Die MUI, Handlanger und Einschleimer bei Suharto. Wen wundert es? Die Macht des Bajonettes ist doch beängstigend. Parlamentspräsident Amien Rais bezeichnete die Aussage über die Schweinerei im Vetsin als businessverdächtig /detikcom, 10.01.2001/. Denn, so behauptete er: "Ajinomoto wird schon seit 30 Jahren konsumiert und keiner bemängelte je das Vetsin. Und jetzt tauchen plötzlich sich widersprechende Aussagen über Ajinomoto auf".
Bis jetzt hat Vetsin das Leben der Indonesier treu begleitet und deren Speisen als Geschmacksverstärker bereichert. Da das Geschmacksempfinden die Kluft zwischen den begüterten und bedürftigen Bastionen, die Fronten zwischen Bullen und Banditen bzw. zwischen Baronen/Baronessen und BettlerInnen überwindet, wurde Vetsin von allen Gaststätten in Indonesien (vom Bonafide-Restaurant bis zu der Bakso-VerkäuferIn auf der Straße) verwendet. Vetsin hat seinen Bärendienst gegenüber den Hausfrauen erwiesen, da sie mit Vetsin das Leben ihrer Ehemänner versüßten. 30 Jahre hat Vetsin die Neue Ordnung begradigen können, und da die Speisen dadurch schmackhafter geworden sind, mussten die Schweinereien in der Neuen Ordnung nicht beanstandet werden. Auch wenn es einem vielleicht nicht bewusst ist: Schwein schmeckt doch gut. Babi Sesungguhnya Enak!
Was wird aber bloß geschehen, wenn man das Vetsin schon konsumiert hat? Viele bestürmte die MUI mit Fragen und beklagten sich. Zutiefst besorgt sei man über die mögliche Strafe Allahs. Die Antwort war nicht einfach. Doch die Worte der MUI waren Balsam für die vielleicht schuldigen Seelen. Lange bastelte und bastelte die MUI an ihrer Aussage. Am Ende verkündete sie, dass Allah den Menschen schon verzeihen würde, da sie ja nicht gewusst hatten, dass Ajinomoto mit Schwein verseucht war /Jawa Pos, 9.2.01/.
Als Call-Center Gottes diente die MUI und machte ihren Job sehr gut. Die Menschen konnten beruhigt werden. Wie barmherzig ist doch der Gottesstaat. Im Gegensatz zum Rechtsstaat schützt hier die Unwissenheit vor der Bestrafung.
Dass die Staatskasse durch die Schulden der durch Schließung bedrohten Firma Ajinomoto stark belastet wird, scheint den Frommen gleich zu sein. Und dass die unter Beschuss geratene Firma 4.500 Beschäftigte zunächst beurlauben musste und Indonesiens Arbeitslosenquote noch weiter in die Höhe steigt, scheint die Frommen kalt zu lassen, Dass Ajinomoto dadurch die geplante Investition in Höhe von 1,3 Trillionen Rupiah (ca. 0,3 Milliarden DM) zurückgenommen hat und automatisch die Beschäftigungspolitik sowie die Wirtschaftsentwicklung beeinträchtigt wird, scheint ihnen ebenfalls nichts auszumachen /Media Indonesia, 09.01.2001/. Es ist eben das Schwein, welches das Bewusstsein bestimmt, so würde wohl Karl Marx behaupten. Aus diesem Grunde werden Bakschisch, Beute, Bestechungsgelder, Blutsauger sowie Betrügerei benediziert.
Durch die BSE Krise sind die frommen Indonesier viel besorgter über
ihre Zukunft nach dem Tode geworden. Isst man BSE frei, ist die Seele garantiert
rein. Und das Leben im Jenseits mit Sicherheit gerettet. Deshalb ist ein
BSE befreites Land ein Ziel für ein Leben im Jenseits. Über die
Rente zu reden, ist belanglos. Die Balinesen, die als BSE verseuchtes Volk
bekannt sind, werden sich aber freuen. Sie werden ohne harte und blutige
Kämpfe, wie die Timoresen und Acehnesen, automatisch befreit und können
sich mit ihren Spezialitäten "Ayam Betutu" (balin. Chicken
Kebab) und dem Babi Guling (Guling = Rollkissen) in Ruhe
befriedigen. <>
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