Schon im letzten Januar hatten die Staatschefs vereinbart, daß die sechs Länder bis zum Jahr 2008 ihre Binnenzölle für 15 Warengruppen schrittweise zunächst auf 20 Prozent und schließlich auf höchstens 5 Prozent senken. Außerdem sollen Quoten und andere Handelshemmnisse abgebaut werden.
Bis dato aber gibt es noch keine Vereinbarungen über Einzelheiten, und das aus der EG sattsam bekannte Geschacher über Weinquoten und Butterpreise wird demnächst in Asien ein Pendant finden. Vermutlich wird Malaysia, einer der größten und effizientesten Hersteller von Computerchips, auf die Einbeziehung diverser elektronischer Produkte drängen. Die Philippinen wollen vor allem Düngemittel und Kupferkathoden einbeziehen und den eigenen Markt gegen Textilien abschotten, weil veraltete die Textilindustrie des Archipels gegen die billigeren und höherwertigen indonesischen Produkte kaum bestehen könnte.
Auch in Asien haben es die Regierungen mit dem Druck industrieller Lobbies
zu tun, die ihre Tätigkeit im Vorfeld der geplanten Freihandelszone
intensiviert haben. ASEAN-Vertreter versichern dennoch, daß die Staatengemeinschaft
unwiderruflich am Freihandel festhalte, zumal die vorherrschenden ökonomischen
Trends zur Blockbildung einen Rückzug der Südostasiaten zunehmend
schwieriger machen würden.
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