Der Plan von Tumin und ein paar Bauern aus Nord-Lampung (Süd-Sumatra)
war eigentlich genial. Sie, die eigentlichen Bewohner dieser Gegend, wollten
so erfolgreich sein wie die javanischen Transmigranten. Die leben besser
und haben einen höheren Lebensstandard. Also entschlossen sich Tumin
und seine Freunde, ebenfalls Transmigranten zu werden, damit sie pro Familie
zwei Hektar Land und ein Jahr lang soziale Hilfe erhalten konnten. Als
Ureinwohner erhalten sie diese Privilegien nicht.
So fuhren sie dann nach West-Java und meldeten sich als Einwohner eines
Dorfes in der Umgebung der Stadt Garut. Für die Papiere mußten
sie pro Person 220.000 Rupiah (170 DM) aufwenden, eine hohe Summe für
einen Landarbeiter. Sie verkauften alles, was sie besaßen. 21 Familien
oder 87 Personen (Frauen und Kinder) fuhren gemeinsam nach West-Java. Sie
mieteten dort Häuser oder wohnten als Untermieter. Leider platzte
ihr Plan, als vier ihrer Kinder erkrankten und die Dorfbevölkerung
darüber zu reden begann. Die Polizei roch etwas Ungewöhnliches:
wie konnten die Transmigrantenanwärter bei den Dorfbewohnern untergebracht
sein? Das besonders Auffallende war, sie gaben sich als Transmigrantenanwärter
aus West-Java aus, aber warum sprachen sie kein Sundanesisch? /TEMPO 3.
Oktober 1992/
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