Die indonesische Studentenvereinigung in Deutschland (PPI Pusat
e.V.) veranstaltete am 24. Oktober im Berliner Haus der Kulturen der Welt
einen indonesischen Kulturabend. Auf dem Programm standen so harmlose Dinge
wie traditionelle Tänze, Gamelan-Musik und Gesangsdarbietungen. Dennoch
versuchte das indonesische Konsulat in Berlin das Stattfinden des Kulturabends
zu unterbinden. Verschiedene der eingeladenen indonesischen Künstler
wurden telefonisch zu Gesprächen ins Konsulat gebeten und massiv unter
Druck gesetzt, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen. Das Konsulat selbst
weigerte sich bis zum letzten Ta g, Gamelan-Instrumente, die für die
Gestaltung des Abends benötigt wurden, zu verleihen. Grund für
die versuchte Sabotierung des Kulturabends war eine Anzeige des Restaurants
„Bengawan Solo“ auf dem Plakat, mit dem die PPI die Veranstaltung bekannt
machte. Das Konsulat sieht in „Bengawan Solo“ ein Unternehmen politischer
Oppositioneller, die Gegner Indonesiens seien. Die PPI war auf die Werbeeinahmen,
die mit der Anzeige verbunden waren, dringend angewiesen. Die Kosten der
Veranstaltung lagen bei ca. 25.000 DM, ein Teil der Kosten ist nach wie
vor nicht gedeckt. Schließlich erklärte sich das Konsulat wenige
Stunden vor Beginn der Veranstaltung doch noch bereit, das Stattfinden
zu ermöglichen. Die Veranstalter mußten sich allerdings dazu
verpflichten, in einer Begrüßungsrede darauf hinzuweisen, daß
der Abend allein von der PPI vorbereitet wurde, ohne Beteiligung des Restaurants
„Bengawan Solo“, das namentlich genannt werden sollte. Der Besitzer von
„Bengawan Solo“ konnte sich über diese unbezahlte Zusatzwerbung freuen.
Ein Teil des Publikums verstand die ungewöhnliche Ansage nämlich
fälschlicherweise als Dank an die Unterstützung durch „Bengawan
Solo“, während der Rest des Publikums interessiert aufhörte und
versuchte von anderen Besuchern zu erfahren, was es wohl mit dem „Bengawan
Solo“ auf sich habe. Die Blamage für das Konsulat war perfekt, „Bengawan
Solo“ dagegen erfreut sich seither großer Popularität. <>
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