Indonesien-Information Dez. 1992 (Atomkraft)


Metall, Nr.20, 2.10.92

Gefährliche Plutonium-Fracht


Eine Tonne Plutonium soll Anfang Oktober per Schiff von der atomaren Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague nach Japan transportiert werden. Dort soll es als Brennstoff in Kernkraftwerken verwendet werden. Es wäre der erste von 30 Transporten dieses gefährlichen Stoffes, die in den nächsten zehn Jahren von Europa noch Japan geplant sind.

Mit einer Tonne Plutonium können 150 Atombomben gebaut werden. Auch wäre ein Unfall dieses Schiffes „einer der größten Nuklearunfälle der Geschichte“, so Juan Schroder von „Greenpeace“. Malaysia, Indonesien und Singapur, die an der Schiffsroute liegen, haben vor dem Transport des Plutoniums gewarnt.

In der Straße von Malakka, durch die das japanische Plutonium-Schiff vermutlich fahren wird, war es erst Ende September zu zwei großen Schiffsunglücken gekommen. Eines der Schiffe brannte über 16 Stunden.

Die Plutoniumbehälter auf dem japanischen Frachter sind aber nur für einen Brand bis zur Dauer von 30 Minuten überprüft. Auch sind sie nur für einen Druck getestet, wie er in 200 Meter Wassertiefe existiert. Doch bei über zwei Dritteln des Seeweges von Frankreich noch Japan beträgt die Wassertiefe mehr als 200 Meter.
 
 

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