Indonesien-Information Dez. 1992 (Umwelt)

Staudammprojekt bedroht Nationalpark und Anwohner


Im größten Nationalpark Sulawesis zeichnet sich eine ähnliche Auseinandersetzung wie vor einiger Zeit in Kedung Ombo, Zentraljava, ab. Mitten in dem 2.310 km2 großen Lore Lindu-Nationalpark in den Bergen Zentral-Sulawesis ist ein Staudamm- Projekt geplant, das der Stromerzeugung dienen soll. Dem Stausee müßten die Bewohner von 587 Häusern der Dörfer Tomado, Puroo, Langko und Arica weichen, samt ihrer Schulen und sonstigen Gebäude. 400 ha Reisfelder und 240 ha weiterer Pflanzungen würden ebenfalls dem Projekt zum Opfer fallen. Die Bewohner wehren sich gegen die geplante Umsiedlung. Sie werden unterstützt von Umweltschützern und verschiedenen NGOs. Es werden bereits durch die Bauarbeiten schwerwiegende Beeinträchtigungen der Fauna und Flora des Nationalparks befürchtet. Über die Straßen, die im Zuge der Erschließung des Geländes gebaut werden müßten, würden wesentlich mehr Leute in das Gebiet eindringen als dies heute der Fall ist. Auch für intensiv betriebene Landwirtschaft könnte das Gebiet interessant werden, wenn es durch Straßen erschlossen wird. Weitere Gefahren werden in der Veränderung des Wasserhaushaltes in der Region gesehen, mit negativen Auswirkungen auf bestehende Bewässerungssysteme und den See selbst. Auch die Verbreitung von Krankheiten durch verseuchtes Wasser wird in diesem Zusammenhang diskutiert. Über einen konkreten Zeitplan für das Projekt sowie über die Geldgeber liegen derzeit keine Informationen vor. <>
 
 
 

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