taz, 25.09.1992
Washington (epd) - Die Menschenrechtsorganisation „Asia Watch“ hat gegen
Pläne eines US- Senatsausschusses protestiert, die Militärhilfe
für Indonesien wieder aufzunehmen. Die Armee des südostasiatischen
Landes hatte im November vergangenen Jahres in der osttimoresischen Hauptstadt
Dili Dutzende friedlicher Demonstranten kaltblütig niedergeschossen.
Nach dem Blutbad, bei dem nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation
amnesty international mindestens 100 Menschen starben, hatte die US-Regierung
die Militärhilfe gestoppt. Während das US-Repräsentantenhaus
die Militärhilfe an Indonesien generell einstellen will, schlug der
Finanzausschuß des Senats am Mittwoch eine Freigabe der bereits bewilligten
2,3 Millionen Dollar vor. Die Militärhilfe für das kommende Jahr
soll von einer Verbesserung der Menschenrechtssituation in Osttimor abhängig
gemacht werden. Laut Asia-Watch-Sprecherin Holly Burkhalter, standen die
Senatoren unter einem „gewaltigen Druck“ von US-Firmen, die auf dem schnell
wachsenden Markt in Indonesien investiert hätten. Nach amnesty international
sind seit der indonesischen Besetzung Osttimors im Jahre 1975 mehr als
200.000 der 650.000 Einwohner getötet worden.
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