Süddt. Zeitung. 13.11.92
Singapur (Reuter/AP) - Im von Indonesien besetzten Osttimor wird
es nach Angaben eines Regierungsvertreters keine Volksabstimmung geben.
Ein Berater von Präsident Suharto sagte zu internationalen Forderungen
nach einem Plebiszit über die Zugehörigkeit des Gebietes, Portugal
habe bei der Kolonialisierung Osttimors die Menschen auch nicht gefragt.
Unter der Schirmherrschaft von UNO-Generalsekretär Butros Ghali sollen
in Kürze Gespräche zwischen Portugal und Indonesien über
die Zukunft Osttimors beginnen. In Osttimor gedachten indessen trotz starken
Militäraufgebots viele Menschen der blutigen Niederschlagung einer
Unäbhängigkeitsdemonstration durch indonesische Truppen vor einem
Jahr, als in der Hauptstadt Dill nach offiziellen Angaben 55, nach Schätzungen
von Menschenrechtsgruppen bis zu 273 Demonstranten getötet worden
waren.
Portugal hatte den Ostteil der Insel 1975 aufgegeben, wenige Monate
später marschierten. indonesische Truppen ein. 1976 annektierte Indonesien
die Region mit etwa 750.000 Einwohnern. Der Westen Timors gehört schon
seit dem Zweiten Weltkrieg zu Indonesien. Amnesty International stellte
fest, daß Folter politischer Gefangener in Osttimor an der Tagsordnung
sei.
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