Indonesien-Information - Dezember 1993 (NGOs)

Die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) stecken in der Finanzkrise

Die NGOs stecken zur Zeit in einer Finanzkrise, da die finanzielle Unterstützung aus dem Ausland ausbleibt. Sie sind somit gezwungen, die von der Regierung kontrollierten Finanzquellen in Anspruch zu nehmen, was eine Einschränkung ihrer Freiheit und Kreativität bedeutet. "Damit wird der nationalen Entwicklung geschadet, denn die Gesellschaft verliert die Kontrollinstanz", sagte Dawam Rahardjo, Chef des Instituts für Religions- und Philosophiestudien (Lembaga Studi Agama dan Filsafat).

Er sagt, die NGOs bräuchten viel Geld zur Förderung des Bewußtseins der Gesellschaft gegenüber einer Entwicklung, die von der Regierung 'kontrolliert' sei. Durch die Inanspruchnahme von deren Geldern bestehe die Gefahr, daß sich zwischen Regierung und NGOs eine paternalistische Beziehung ergebe.. Besser wäre es, wenn die NGOs ihre Finanzmittel, ohne daß daran Bedingungen geknüpft würden, von der Mittelklasse erhielten.

Dawam Rahardjo sieht die NGOs in Indonesien als ein Produkt des Kapitalismus. Die Wurzeln dieser Demokratie lägen nicht in der Gesellschaft selbst; die NGOs in der Neuen Ordnung seien Teil eines Modernisierungsprozesses, der direkt oder indirekt von den Industrieländern bestimmt werde. Nach Meinung Dawams werde die Demokratisierung nicht durch die Einsetzung der politischen Demokratie vorangebracht, sondern sei als Produkt der Wirtschaftsentwicklung zu verstehen. /Merdeka 27.9.1993/. <>

  
 
 
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