Indonesien-Information - Dezember 1993 (Umwelt)

Yamdena darf plattgemacht werden

Das Unternehmen PT Alam Nusa Segar (ANS), das zum Wirtschaftsimperium Liem Soei Liongs alias Salim gehört, darf die Tropenwälder auf der Molukken-Insel Yamdena nun doch abholzen, nachdem das Vorhaben vor sechs Monaten gestoppt worden war. Damals wurde das Projekt auf Eis gelegt, nachdem die Bevölkerung scharf protestierte aus Angst, daß durch die Entwaldung möglicherweise die ganze Insel im Meer versinken werde (s. Indonesien-Information Februar und Juni '93).

Liem Soei Liong darf weiter abholzen, da die ansässige Bevölkerung schließlich eingesehen habe, daß die Wirtschaftsentwicklung stagniere, erklärte der 'Urwald'-Minister Djamaloeddin Soeryohadikoesoemo /Republika, 11.9.93/. Die Regierung plant eine Ausweitung der Tropenwaldindustrie mit bis zu 1,5 mio ha Waldfläche, darunter ca. 800.000 ha zur Rohstoffversorgung der Papierindustrie /Merdeka, 11.9.93/.

Die Fortführung der Tropenwaldabholzung stellt ein großes ökologisches Risiko dar und gefährdet den Fortbestand der gesamten Insel. Nach Indro Tjahyono von der Umweltgruppe SKEPHI hat die Regierung den Wald auf Yamdena mit einem Erlaß von 1971 der Forschung vorbehalten. Der Untergrund der Insel bestehe aus Kalkstein (tanah kapur) und die Abholzung sei durch das traditionelle Adat-Recht geregelt. Außerdem werden nach einer Studie des Instituts für Bodenkunde (Pusat Penelitian Tanah) in Bogor, für die Neubildung von 1 cm Erdschicht 250 Jahre Zeit benötigt. Ein weiterer Grund, warum SKEPHI sich gegen die Rodung des Waldes ausspricht ist die Schräglage der Insel, die die Erosion fördert.

Zunächst hatte das Forstministerium zugestimmt, keine weiteren Rodungen zuzulassen. Doch seit Februar führt das Ministerium eine Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Rodungsverbots für Liems Firma durch, um zu sehen, ob die Bevölkerung verarmte oder ihr Auskommen stabil geblieben ist.

"Es ist schon eigenartig, denn die Studie wurde manipuliert und behauptet, daß die Bevölkerung verarmte, so daß sich die Landesregierung für die Weiterführung von Liems Firma eingesetzt hat", erklärte Indro Tjahjono /Prospek, 18.9.83/. Aber Studien sind zweitrangig gegenüber der Stimme aus dem Präsidentenpalast. Die weitere Abholzung wurde ermöglicht, nachdem die Landesregierung der Molukken einen Brief an Präsident Suharto geschickt hatte /Merdeka, 11.9.93/. <>

      
 
 
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