Im Oktober unterzeichnete Indonesien einen Vertrag mit der US-amerikanischen Atomaufsichtsbehörde. Inhalt des Vertrages ist ein Ausbildungsprogramm für das Personal zukünftiger indonesischer Atomkraftwerke. Minister für Forschung und Technologie Habibie betonte zwar, das Ausbildungsprogramm stehe in keinem Zusammenhang mit einem konkreten Einstieg in die Atomenergie, was aber von Atomkraftgegnern in Indonesien bezweifelt wird. Die Umweltorganisation WALHI fragte, wozu ein Trainingsprogramm gut sein soll, wenn doch die Machbarkeitsstudien für das Atomprogramm erst zu 25 % vollendet seien. WALHI appelliert an die Regierung, sich mehr auf eine Effizienzsteigerung bei der Nutzung herkömmlicher Energiequellen zu konzentrieren. Selbst die Weltbank sei zu dem Schluß gekommen, daß die Nutzung der Atomenergie in Indonesien nicht wirtschaftlich sein kann. /Down To Earth, No. 19 , Dez. 1992/

Inzwischen liebäugelt Minister Habibie ungeachtet seines o.g. Dementis bereits mit möglichen Reaktortypen. Besonders angetan ist er von einem Druckwasserreaktor (AP-600) der amerikanischen Firma Westinghouse und von einem Siedewasserreaktor japanischer Bauart. WALHI weist darauf hin, daß der Reaktortyp von Westinghouse von der amerikanischen Atomenergiebehörde noch nicht zugelassen ist. „Dieser neue Reaktortyp soll in Entwicklungsländern ausprobiert werden, weil in den USA seit 1973 kein Atomkraftwerk mehr gebaut wurde“, meint ein Sprecher von WALHI. /Suara Pembaruan, 31.10.1992; Jakarta Post, 31.10.1992/ Die indonesische Regierung versucht inzwischen mit allen Mitteln, die Öffentlichkeit von der Sicherheit der Atomkraft zu überzeugen. In Jepara, Mittel-Java, wo der erste Reaktor gebaut werden soll, wurde eine spezielle Institution geschaffen, um die Bürger vom Nutzen der Atomkraft zu überzeugen. Zur selben Zeit wurde die Presse ermahnt, keine Berichte zu veröffentlichen, die diese Bemühungen untergraben könnten. /Down To Earth, No. 1 9, Dez. 1992/ <>
 
 
 

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