Indonesien-Information Februar 1993 (Katastrophen)

 

Erdbeben zerstörte Ferieninsel Flores

Indonesien: Erschütterungen hatten Stärke 6,8 Mindestens 1300 Tote Zahlreiche Menschen werden vermißt

 
Kupang. Reuter/eb Die ostindonesische Insel Flores ist am Wochenende von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden. Bis gestern mittag bargen die Rettungsmannschaften 1226 Tote. Die Provinzregierung von East Nusa Tenggara rechnete mit weiteren Opfern und sprach von einer nationalen Katastrophe. Zahlreiche Menschen wurden vermißt. Das Erdbeben der Stärke 6,8 auf der Richterskala hatte die Insel am Sonnabend erschüttert und eine Flutwelle ausgelöst. Besonders betroffen war die Hafenstadt Maumere, die 70000 Einwohner hat und nur 30 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt war. Allein dort gab es über 1000 Tote.

Gouverneur Hendrikus Fernandez überflog das Erdbebengebiet. Fernandez habe über schwere Schäden berichtet. Zwischen 30 und 40 Prozent der Gebäude in Maumere seien beschädigt. Vermutlich seien zahlreiche Menschen im Freien von der Naturkatastrophe überrascht worden. Es bestehe Seuchengefahr. Allerdings sei bereits ein Schiff mit Hilfsmitteln aus Kupang unterwegs. Die Lage stabilisiere sich. Ein Mitarbeiter des Gouverneurs erklärte, nach der Flutwelle würden vor allem zahlreiche Fischer vermißt. Hunderte Menschen hätten aus Furcht vor weiteren Erdstößen die Nacht im Freien verbracht. Flores liegt in einem erdbebengefährdeten Gebiet östlich von Bali und ist wegen seiner Korallenvorkommen ebenfalls ein beliebtes Urlauberziel. Ob Touristen unter den Opfern waren, war zunächst jedoch nicht bekannt.

Berliner Zeitung, 14.12.1992
 
 

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