Indonesien-Information Februar 1993 (Katastrophen)

LEXIKON

Tsunami - todbringende Flutwelle

 
Das Epizentrum des jüngsten Erdbebens in Indonesien lag in der Savu-See, 36 Kilometer unter der Erdkruste. Nach untermeerischen Erdbeben, Vulkanausbrüchen oder Erdrutschen ausgelöste Flutwellen werden mit dem japanischen Ausdruck „Tsunami“ belegt. Wörtlich übersetzt bedeutet das „Welle im Hafen“ oder „Lange Hafenwelle“. Damit wird deutlich, daß diese Wellen ihre volle Wirkung nur an der Küste entfalten. Wenn eine Tsunami-Welle ins flache Uferwasser läuft, dann legt sie zunächst den Meeresboden auf große Entfernungen trocken. Wenig später folgt eine riesige Flutwelle, die bis über 30 Meter hoch sein kann. Tsunamis haben überraschende Eigenschaften. Da sie fast ausschließlich bei plötzlichen senkrechten Bodenbewegungen entstehen, sind sie auf hoher See selten mehr als einen Meter hoch. Der Abstand zwischen den Wellenkämmen kann bis zu 100 Kilometer betragen. Deswegen werden Tsunamis nur selten von Schiffen auf dem Meer bemerkt. Sie breiten sich mit der Geschwindigkeit von Düsenverkehrsflugzeugen über den Ozean aus. dpa/cb

Berliner Zeitung, 15.12.1992
 
 

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