JAKARTA, 25. Februar (Reuter/dpa). Bundeskanzler Helmut Kohl hat
sich am Donnerstag in Jakarta befriedigt über die Auffassung Indonesiens
geäußert, daß Menschenrechtsfragen im Kontext der Vereinten
Nationen gelöst werden müßten. Kohl sagte nach Abschluß
seiner Gespräche mit Präsident Suharto, er habe das Thema angesprochen.
Dies müsse unter Freunden möglich sein. Der Kanzler äußerte
vor der Presse zugleich Verständnis für die Abneigung Indonesiens,
solche Fragen öffentlich zu diskutieren. Menschenrechtsgruppen hatten
zuvor gegenüber Parlamentariern, die Kohl begleiten, eine Behinderung
von Kirchen und Opposition beklagt-
Ausweichend antwortete Kohl auf die Frage nach seiner Position zu Suhartos Wunsch, als Vorsitzender der Blockfreien-Bewegung beim Weltwirtschaftsgipfel in Tokio deren Vorstellungen zur Nord-Süd-Zusammenarbeit vortragen zu dürfen. Dies müsse von allen sieben Gipfelteilnehmern entschieden und vom Gastgeber Japan verkündet werden.
Der Kanzler sagte weiter, Deutschland sei als Folge der vereinbarten engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit auch bereit, Spitzentechnologie nach Indonesien zu bringen. Der Handelsaustausch beider Staaten habe sich in den vergangenen Jahren vervierfacht 1992 lag er bei rund fünf Milliarden Mark. Als Entwicklungshilfe erhält Indonesien pro Jahr gut 100 Millionen Mark.
Kohl hob die „ganz besonders freundschaftlichen Beziehungen“ zu Indonesien hervor. Er erinnerte daran, daß rund 10000 Studenten und Praktikanten in Deutschland eine Ausbildung erhielten und Suharto das erste Staatsoberhaupt war, das nach der deutschen Einigung nach Bonn kam.
Staatssekretär Hans-Peter Repnik aus dem Entwicklungshilfeministerium
hatte zuvor ein Kreditabkommen im Umfang von 110 Millionen Mark unterzeichnet
Das zinsgünstige Geld soll hauptsächlich für die Energieversorgung
in Bali und Sumatra verwandt werden. Ferner wurde ein Abkommen über
die Zusammenarbeit bei umwelttechnischen Projekten unterschrieben.
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