Ina, ist auf dem Weg nach Timika, wo sie einen Frisörsalon
mit angeschlossenem Laden führt. Für umgerechnet 3.000,- DM hat
sie gerade in Surabaya Modekleidung und Kosmetik gekauft. „Oh, cari duit
di Timika gampang“, preist sie die Stadt: hier ist es so leicht, Geld zu
verdienen.
In Timika, der künstlichen Stadt im Goldrausch, in der die Techniker von Freeport, der größten Mine Irians, wohnen, sind die Preise kein Thema. Wichtig ist der Service. Und da Ina weiß, was die Techniker und Manager aus Jakarta und dem Ausland wünschen, arbeiten in ihrem Salon nur junge Transvestiten.
Vor 3 Jahren, nach ihrer Scheidung, zog sie hierher, um bisnis zu machen. Und jeden Monat fliegt sie zum Einkaufen und zur Erholung über 3.000 km nach Java. Geld ist kein Problem. Timika ist kota dolar (Dollarstadt) und kennt keine Grenzen. Auf dem Rollfeld in Timika steht ein Schild: „Timika - PT. Freeport“, denn der Flughafen gehört nicht der Regierung sondern dem amerikanischen Konzern.
Ina will nicht mehr lange in Timika bleiben. Wir auch nicht - und fliegen
weiter nach Jayapura. Unter uns großflächig verschlammte Waldgebiete
voller toter Bäume, Ergebnis der grenzenlosen Ausbeutung in der Freeport-Mine.
Er sagt, er verdiene gerade genug, um seine Familie zu ernähren
- 3,5 mio Rupiah - aber sein indonesischer Boß bekäme Rp. 15
mio und ein ausländischer Consultant über Rp. 40 mio (Rp. 1 mio
sind ca. DM 800,-). Da staune ich doch. Die Unsummen, die sie an der Ausbeutung
Irians verdienen, sind jenseits von allem, was wir während des Dorfaufenthaltes
hörten. Pfarrer bekommen Rp. 100.000 manche Rp. 30.000, und wenn die
Kollekten nicht ausreichen auch gar nichts. Selbst Soldaten bekommen nur
ca. Rp. 300.000 bis 600.000 (plus ein Taschengeld von den Unternehmen,
denen sie verpflichet sind). Aber Leute aus Irian bekommen fast keine festen
Jobs. Es heißt, sie seien nicht ausgebildet und faul. Als Tagelöhner
erhalten sie ca. Rp. 3.000 pro Arbeitstag. Nur so zum Vergleich... <>
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