Indonesien-Information - September 1993 (Ost-Timor)
aus: TAZ vom 26.06.1993
Ost-Timoresen
Botschaftsflüchtlinge nach Portugal?
Stockholm (taz/rw) - Portugal hat sich nach Informationen aus dem schwedischen
Außenministerium angeboten, die drei Studenten aus Ost-Timor, die
in der schwedischen Botschaft von Jakarta Asyl gesucht haben, als Flüchtlinge
aufzunehmen. Auch die Asylsuchenden selbst sollen sich mit dieser Lösung
einverstanden erklärt haben. Unklar aber war gestern noch, ob Indonesien
bereit ist, ihnen freies Geleit zum Flughafen zu gewähren und eine
Ausreise zu genehmigen. Die vier Studenten, die gleichzeitig am Mittwoch
um Asyl in der finnischen Botschaft in Jakarta nachsuchten, hatten sich
dazu "überreden" lassen, diese am Donnerstag abend zu verlassen. Sie
seien trotz Zusicherung der indonesischen Behörden, sie nicht zu verhaften,
nach dem Verlassen des Botschaftsgebäudes von Geheimdienstleuten bedroht
worden, sagte ein indonesischer Menschenrechtler gestern in Jakarta. Einer
der vier ist kurze Zeit später verschwunden - ob verhaftet oder untergetaucht,
ist noch unklar.