Xanana-Prozeß:

In seinem Brief an den Vorsitzenden der Rechtsanwaltsvereinigung (IKADIN) verlangte das Institut für Rechtshilfe (Indonesian Legal Aid Foundation, Yayasan Lembaga Bantuan Hukum Indonesia YLBH), ihr Vorstandmitglied, den Anwalt Sudjono SH zu untersuchen. YLBH beschuldigte Sudjono SH, die Verteidigung von Xanana Gusmao aufgrund einer Regierungsanweisung übernommen zu haben, obwohl Xanana ihn nicht wollte.

YLBH zitierte in dem Brief vom 4.6.93 Xananas Verteidigung: "The facts described by Mr Sudjono originate from misconceptions which he has as an Indonesian citizen who is bound to the policies of the government. By the way he was appointed by BAIS (Anm.: indonesischer Geheimdienst) and therefore by the Indonesian government on December 22. I read a letter that was addressed to me by the LBH (the Legal Aid Institue) on 23 December, I replied to that organization, accepting a lawyer. But I was compelled to renounce it, on the 30 of the same month, I had to write a letter to the LBH refusing their offer. My initial letter which had been intercepted was returned to me".

Die Verteidigung von Xanana zeigt, so YLBH, daß die Menschenrechte von Xanana verletzt wurden, nämlich "sein Recht seinen Anwalt selber zu suchen". Somit, schrieb YLBH weiter, hat der Anwalt Sudjono SH gegen die universellen Prinzipien für Rechtshilfe, gegen die berufliche Freiheit und ethischen Normen der Anwälte verstoßen, indem er die Anweisung der Regierung befolgte.

Selbst als Xanana seine durch das Gericht abgebrochene Verteidigunsrede hielt, behauptete sein Anwalt Sudjono SH, daß Xananas Schwenk, nämlich seine scharfe Verurteilung der Invasion Ost-Timors sowie der Grausamkeit der indonesischen Regierung und des Militärs, erst nach dem Gespräch mit UNO-Vertreter Amos Wako zustande gekommen sei /Tempo, 18.5.93/. Mit dem Protestbrief von YLBH wurde klar, warum Xanana zur Verwunderung der indonesischen Presse und Öffentlichkeit während seines Prozesses nicht von YLBH begleitet wurde. <>