Unlängst rückten die Staaten Nordamerikas, USA, Canada
und Mexiko, zusammen, um gemeinsam der EG kontra bieten zu können.
Auch die ASEAN-Staaten stehen unter Konkurrenzdruck. Sie erkannten die
Zeichen der Zeit und vereinbarten ein Freihandelsabkommen namens AFTA.
Die „Blockfreien“ dieser neuen Weltordnung sind diejenigen, die im globalen
Wirtschaftspoker nicht mitbieten können. Die Situation der Ärmsten
dieser Welt wird sich weiter verschlechtern. Noch viel weniger als die
Blockfreien der alten Weltordnung haben sie eine Möglichkeit, ihre
Interessen zu behaupten. Die Reichen und Mächtigen sind sich auf internationaler
Ebene durchaus einig in demBestreben, die Zukurzgekommenen von den Fleischtöpfen
fernzuhalten. In Europa, insbesondere bei uns in Deutschland, erleben wir
dies tagtäglich in Form der menschenverachtenden Diskussion um „Überfremdung“
und eine Abschottung der EG-Außengrenzen gegen weitere Zuwanderung.
Die Situation der ASEAN- Staaten unterscheidet sich von der EG vor Allem
dadurch, daß die Masse der Zukurzgekommenen nicht erst zuwandern
muß - sie lebt bereits im Land. Die familieneigenen Wirtschaftsmonopole
in Indonesien, Malaysia und anderswo können nur dann auf dem Weltmarkt
bestehen, wenn sie die Begehrlichkeiten ihrer armen Bevölkerung unter
Kontrolle behalten. Will heißen, durch den internationalen Konkurrenzdruck
sehen sich die Unternehmer-Clans der ASEAN geradezu gezwungen, ihren Besitz
notfalls mit Gewalt zu verteidigen und somit Menschenrechte massiv zu verletzen.
So ähnlich wurde den EG-Ministern in Manila der Sachverhalt denn auch
erklärt, s. Artikel auf dieser Seite.
Die haben verstanden und lenkten ein. Man unterhielt sich daraufhin über
das Wesentliche, die gemeinsamen Handelsinteressen. Kritik am Vorgehen
Indonesiens in Ost-Timor, Aceh und Irian Jaya wurde nicht geäußert.
Der Respekt der EG-Außenminister ging soweit, daß selbst die
Kritik an der Militärjunta in Burma äußerst verhalten ausfiel
- obwohl Burma nicht einmal Mitglied der ASEAN ist. Man wollte niemandem
zu nahe treten. Eine schärfere Kritik hätte schließlich
auch unzählige verfolgte und unterdrückte Burmesen dazu verleiten
können, anzunehmen, sie seien in Europa als politische Flüchtlinge
willkommen. Sind sie aber nicht. Unser gesellschaftlicher Wohlstand muß
sich nämlich gerade gegen den wachsenden wirtschaftlichen Druck aus
Fernost behaupten... <>
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